Tag 50 in Australien
- Ups, die Zeit vergeht doch schneller als gedacht.
Und nein, ich habe nicht viel geschrieben, allerdings habe ich ehrlich gesagt auch nicht viel gemacht.
Meine Haupttätigkeit der letzten 3 Wochen ist Arbeiten. Wie bereits im letztem Eintrag erwähnt hatte ich zwei Jobs in Aussicht, von welchen ich nun bei Melbourne Events Group angestellt bin.
Der Schwiegersohn meiner Gastfamilie ist dort Eventmanager und somit war es für mich sehr einfach in das Unternehmen reinzurutschen.
Meine Aufgaben beinhalten überwiegen Events aufbauen. Ob für Hochzeiten, Konferenzen oder andere Veranstaltungen. Der Ablauf ist immer der gleiche: Tanzfläche, oder nicht? Bühne – Ja oder Nein bzw. wo? Wie viele Tische? Welches Besteck und Deko? Und die Bar je nach Vorlieben des Kunden auffüllen.
Im Grunde keine schwere Arbeit, aber anstrengend bzw. die Anmeldung im Fitnessstudio (welches ich tatsächlich kurz vor Arbeitsbeginn getan habe) hätte ich mir sparen können. Denn die Arbeit verlässt man doch überwiegend verschwitzt.
Jedenfalls bringt das fürs erste Geld ein, obwohl der lange Arbeitsweg schon nervig sein kann. Ich hatte ursprünglich gesagt, der Weg dauert 40 Minuten. Da lag ich ziemlich falsch. Mein Weg dauert zwischen 60 – 90 Minuten, je nach Veranstaltungsort, wobei ich zu 90 % zum weiter entfernteren Ort muss.
Viel mehr als arbeiten habe ich letztendlich nicht gemacht. Ich scrolle gerade durch meine Bilder auf meinem Handy und traurigerweise wirklich nichts Interessantes. Und das ist momentan ein wenig mein Problem. Ein Alltag kehrte ein. An meinen freien Tagen widmete ich mich dem Sport, der Familie oder Malerei.
Aber nichts wirklich, dass ich nicht auch in Deutschland hätte machen können.
Ich habe wirklich schöne Tage, ich habe mich auch schon mit alten Freunden getroffen, aber das Wahre ist es bisher nicht. Ich brauche dringend einen Tapetenwechsel. Momentan fühlt es sich noch so an, als wäre ich in der zweiten Runde meines Schüleraustausches und habe damit meine Selbstständigkeit irgendwie aufgegeben und befinden mich jetzt in dem Prozess herauszufinden, was ich mir von diesem Auslandsaufenthalt erhofft habe und wie ich das erreiche. Aber ich denke, das ist wohl möglich ein Teil der Erfahrung.
Ich habe tatsächlich viele Pläne für die nächsten Monate, aber bis Mitte Dezember ist mein Terminkalender noch recht leer. Mein Freund wird dann im Dezember zu Besuch kommen und ich denke, wir beide wären enttäuscht, wenn ich bis dahin nichts gemacht hätte, als zu arbeiten und auf ihn zu warten.
Somit muss ich mich wohl der Herausforderung stellen andere Backpacker-Freunde zu finden oder alleine kleine Trips zu unternehmen. Ich hatte mich tatsächlich schon mit ein paar Mädchen verabredet, doch das fiel durch meine eher unpraktische Wohnsituation, außerhalb der Stadt, ins Wasser.
Jedenfalls muss ich mir dafür etwas einfallen lassen. Für die kommende Woche bin ich, aber erstmal gut mit der Arbeit bedient und werde Dienstag bis Sonntag durcharbeiten, worüber mein Konto sich sehr freuen wird.
Wobei ich noch hinzufügen muss, dass ich bei meinem Glück mein Portemonnaie verloren habe bzw., da es nicht mehr auffindbar ist, wohl möglich geklaut worden ist. Ehrlich gesagt waren nicht mehr als 4 Dollar drin, allerdings alle meine Bankkarten, sowie Personalausweis, Krankenkarte und ganz blöd mein Führerschein. Womit letzteres bedeutet, dass ich mir das Autofahren in Australien jetzt wohl abschminken kann. Ich besitze zwar noch einen internationalen Führerschein, welcher aber ohne richtigen Führerschein nicht gilt. Letztendlich bin ich mir nicht bewusst, wie die australische Rechtssituation beim Autofahren ohne richtigen Führerscheinnachweis ist, aber ich schätze mal eher negativ. (und leider muss man für einen neuen Führerschein persönlich in Deutschland sein, also tschüss zum Autofahren)
Das sollte soweit alles zu meinem Leid sein. Das ist wahrscheinlich nicht der positivste Eintrag, aber definitiv ehrlich. Aber wie sagt man so schön – aller Anfang ist schwer – so wohl auch das zweite Mal Australien.
Allerdings habe ich sehr aufregende Zukunftspläne, auf die ich mich sehr freue. (Weihnachten und Silvester mit meinem Freund, Sydney, mehr der Ostküste und ganz wichtig: Teile Süd-Ost-Asiens)
bis dahin, bin ich zuversichtlich, dass ich noch gute Beschäftigungen finden werde.